Haarausfall durch Hautkrankheiten
In einem anderen Blogtext haben wir Dich bereits über Haarkrankheiten, die zu Haarausfall führen können informiert. Daneben führen aber auch diverse Hautkrankheiten zu vermindertem Haarwachstum und verstärken Haarverlust. Der Grund dafür ist, dass unsere Haare durch die Haarfollikel in der Haut verankert sind. Sobald dieser Anker durch eine Erkrankung der Haut beschädigt ist, verlieren die Haarwurzeln ihren Halt und die Haarfasern fallen aus
Welche Hauterkrankungen beeinträchtigen die Haare?
Die Lichen Ruber Planopilaris (LPP) ist eine Form der Knötchenflechte, die sich ausschließlich auf der Kopfhaut bildet. Diese Autoimmunkrankheit zerstört die in der Haut liegenden Haarfollikel und führt dadurch zu einer Alopezie (Haarlosigkeit) an den betroffenen Stellen. Typische Symptome der Lichen Planopilaris sind ein juckender rötlicher Ausschlag sowie Schuppenbildung. Die Ursachen für diese Krankheit sind nicht gänzlich geklärt. Jedoch liegen hormonelle Veränderungen sowie Medikamente als Auslöser nahe. Daneben stören auch andere Formen der Flechtenerkrankungen das Haarwachstum an den betroffenen Körperstellen.
Eine weitere Autoimmunkrankheit, die zu einer Alopezie führt ist die als Schmetterlingskrankheit (oder Schmetterlingsflechte) bekannte Lupus erythematodes. Ihren Namen erhielt Sie wegen der schmetterlingsförmigen roten Hautausschläge. Diese treten verstärkt in Bereichen auf, die Sonnenlicht ausgesetzt sind. Klingt der Ausschlag ab, bleibt die betroffene Stelle oft dauerhaft haarlos. Die Ausschläge können auch auf der Kopfhaut auftreten.
Die Ausschläge der Neurodermitis schaden dem Haarwachstum ebenfalls. Genau wie Lupus-Ausschläge können auch die der Neurodermitis auf der Kopfhaut ausbrechen. Symptome sind trockene Hautpartien, die mit einem extremen Juckreiz einher gehen. Das birgt gleich ein doppeltes Risiko für das Haarwachstum. Zum einen kann die Entzündung die Blutzufuhr der Haarfollikeln beeinträchtigen und zu diffusen Haarausfall führen. Zum anderen führt der starke Juckreiz zum Kratzen, was Haare und Kopfhaut zusätzlich noch mechanisch belastet und schädigt. Die Neurodermitis ist chronisch und ihre Ausschläge können durch diverse Veränderungen oder Einflüsse der Umwelt hervorgerufen werden. Ansteckungsgefahr besteht nicht.
Hautpilzerkrankungen wie die tinea capitis hingegen sind hochgradig ansteckend. Der Pilzbefall schadet den Follikeln der erkrankten Hautareale. Übertragen wird die Krankheit durch den Kontakt mit bestimmten Pilzarten. Die Übertragung kann je nach Art sogar von Haustieren wie Katzen und Meerschweinchen ausgehen. Bei der Tinea Capitis bilden sich runde schuppige Flecken auf der Kopfhaut, an denen es dann zu Haarausfall kommt.
Die Seborrhoe bezeichnet die übermäßige Produktion von Hautfetten. Sie kann eine Entzündung der Kopfhaut verursachen, das sogenannte seborrhoische Ekzem bzw. die seborrhoische Dermatitis. In der Folge bilden sich rötliche bis helle Flecken sowie fettige, oft gelbliche Schuppen in behaarten Hautbereichen. Ein seborrhoisches Ekzem kann in einzelnen Fällen zwar zu Haarausfall führen, jedoch gehört dieses Symptom in der Regel nicht zur Erkrankung. Allerdings tritt sie oft als Folge erblich bedingten Haarausfalls auf, wodurch sie oft mit Haarverlust in Verbindung gebracht wird.
Die Folliculitis decalvans ist eine chronische Entzündung der Haarbälge in der Haut, die zu einer vernarbenden Alopezie führt. Die Erkrankung führt zu überwiegend im Kopfbereich auftretenden kleinen ovalen Knötchen und Pusteln. Die Haarfollikel werden durch die Entzündung irreversibel geschädigt.