Perücken Geschichte
Schon die Menschen der Antike trugen Perücken. Neben Ägyptern, Griechen und Römern, zierten auch Babylonier und Perser ihre Häupter mit Zweithaar. Bis zur Entwicklung des Kunsthaars in der Moderne, bestanden Perücken aus natürlichen Komponenten. Neben Echthaarperücken aus menschlichen Haarfasern, verwendeten die antiken Perückenmacher auch Tierhaar, Wolle und Palmenfasern. Es gab also auch in der Antike schon erste Formen der Kunsthaarperücken.
Bei den Ägyptern trugen Männer und Frauen gleichermaßen Perücken, um ihrem sozialen Status Ausdruck zu verleihen. Aus Ägypten stammt auch das älteste erhaltene Exemplar. Es ist rund 5000 Jahre alt, besteht aus Wolle und wird im Museum Kairo ausgestellt. Im antiken Griechenland und Rom hingegen, waren Perücken Modeaccessoires für Frauen.
Im Mittelalter trugen die Menschen in Europa verstärkt Kopfbedeckungen aus Stoff und anderen Materialien. Die Perücke verlor in dieser Zeit stark an Bedeutung.
Perücken im 17. Jahrhundert
Durch König Ludwig XIV. wurde die Perücke im 17. Jahrhundert erneut zu einem Statussymbol. Während der französische Herrscher eigentlich nur seine Glatze verbergen wollte, machte er sich damit ungewollt zu dem Trendsetter in Sachen Haarmode der Barock. Er machte die sogenannte Allongeperücke zum Must-Have der Regentenriege.
Der Trend setzte sich mit der Zeit auch in den anderen sozialen Schichten durch. Jeder, der etwas auf sich hielt trug eine Perücke; egal ob Glatze oder nicht. Schon damals galt: Je aufwendiger das Zweithaar, desto teurer. So zeigte sich am modischen Kopfschmuck immer auch der Reichtum der Träger. Je schlichter die Perücke, desto niedriger der soziale Stand des Besitzers.
Zu dieser Zeit erhielt sie auch ihre heutige Bezeichnung. Diese leitet sich von dem französischen Wort peruque ab, was übersetzt Haarschopf bedeutete.
Perücken in der Gegenwart
Heute tragen wir Perücken aus den unterschiedlichsten Gründen. Ihren Stellenwert als Statussymbol und ihren besonderen Modecharakter haben sie allerdings verloren. Heute werden sie zum einen zur Kostümierung eingesetzt. Egal ob Fasching, Cosplay oder Schauspiel: Perücken sind hier allgegenwärtig.
Neben diesem modischen Gebrauch, sind Perücken und andere Haarsysteme heutzutage aber verstärkt medizinische Produkte. Sie sollen Menschen, die unter Formen der Alopezie leiden oder ihr Haar im Laufe einer Chemotherapie verloren haben zu mehr Lebensqualität verhelfen. Obwohl Perücken in erster Linie mit Frauen in Verbindung gebracht werden, gibt damals wie heute auch Perücken für Männer.